„Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss.“
Stimmt das wirklich? Aber was ist, wenn das Pferd doch noch viel höher springen kann? Was ist, wenn ich tiefer springe, ist das Ergebnis dann überhaupt noch ansatzweise von dem, was ich momentan schon erreicht habe? Oder bin ich wirklich so schlecht, dass ich so viel Zeit und Aufwand in etwas stecke und nur dieses Ergebnis dabei herauskommt?
Ich war am Wochenende mit meinen Lovelies einfach in einem riesigen Haus in einem #weekendgetaway und wir hatten viel Zeit, mal miteinander zu schnacken. Wir kennen uns alle durch das gemeinsame Studium einer wirtschaftswissenschaftlichen Richtung, von Bachelorabsolventen bishin zu Promotionsstudenten. Ich spreche hier von super schlauen Köpfen! Dabei ist folgendes herausgekommen: Alle plagen in gewisserweise Zweifel. Das Problem ist: Keiner redet darüber.
Aus unseren Gesprächen habe ich mitgenommen, dass man in der Wirtschaft immer davon getrieben wird, immer höher, weiter und schneller zu sein. Gleichzeitig bewegen wir uns in einem Feld, in dem mittlerweile Achtsamkeit, work-life balance und das „auf-sich-selbst-aufpassen“ eine große Rolle spielt. Was will ich denn dabei erreichen, reicht mir das was ich habe oder will ich darüber hinausgehen um zu sehen, was denn noch sein könnte? Sicher ist eins: wenn man sich verbessern will, so muss man seine eigenen Fehler genauestens analysieren und diese ausmerzen, bis das Ergebnis perfekt ist. Jedoch ist das kräftezehrend. Man darf nicht einfach bei 99% stehen bleiben, denn es muss die 100% Marke geknackt werden, dafür muss man selbst 200% geben. Wenn man allerdings nach dem 80/20 Prinzip geht, so hat man eigentlich schon 80% an Ergebnis erreicht, wenn man 20% Einsatz zeigt.
Dabei ist die Frage: Ab wann bin ich denn zufrieden mit dem Ergebnis?
Für mich persönlich kann ich diese Frage noch nicht eindeutig beantworten, was mich zufriedener macht, ob ich mich komplett verausgaben muss oder mit dem einfachen Ergebnis zufrieden bin. Insbesondere in der Uni habe ich das Gefühl, immer so viel Kraft hineinzustecken und letztlich doch nicht das zu erreichen, was man glaubt was man erreicht hat. Hierzu muss ich aber noch anmerken, dass die Uni nicht dafür gemacht ist zu zeigen, was man tatsächlich drauf hat. Da geht es nur darum, wer am besten sich die Folien merken konnte und auf den Punkt wieder von sich geben kann. Dennoch habe ich aus den Gesprächen mitgenommen, nicht den Spaß an der Sache zu verlieren. Durch meinen Wechsel von Münster nach Köln weiß ich umso mehr zu schätzen, dass ich heute gerade hier sitze und das mache, was mir Spaß macht. In Gesprächen mit meinen Kommilitonen hört man viel Stress raus, aber ich möchte mich einfach nicht davon stressen lassen. Muss ich meine Ambitionen abgeben, wenn ich dann nicht mehr so verbissen darauf bin, das zu erreichen? Nein, vielleicht ist es auch einfach nicht an der Zeit, genau das zu tun, aber es steckt das Potential in einem drin.
Mein Bruder meinte mal zu mir: „Wenn du in einem Raum mit 100 Leuten bist, werden 99 Leute dem einem folgen, egal was er sagt, weil Menschen gerade so sind. Nur weil du dich in einem engagierten Umfeld bewegst, heißt das nicht, dass alle anderen auf der Welt auch so sind.“ Diese Worte haben mir wirklich zu denken gegeben, da ich mich immer wieder wundere, warum man, selbst wenn man die Möglichkeit dazu hätte, dies nicht verwertet. Man tut es doch wenigstens für sich und seine Ansprüche, oder? Mein Anspruch an mich selbst ist: Wenn man am Ende sagen kann, dass man alles gegeben hat, dann habe ich mir selbst nichts mehr vorzuwerfen. Es gibt Gruppenarbeiten, die mich wirklich in den Wahnsinn treiben, weil man allen sagen muss, wo es lang gehen soll, obwohl man selbst keine Ahnung hat. Dennoch ist das wohl hier die entscheidende Herausforderung, die man noch bezwingen muss.
Dies war ein kleiner Exkurs zum Thema Mindset, aber wie sieht’s denn foodtechnisch aus?
Achtung: Falls du keine gute Beziehung zu Essen hast oder Probleme hast mit Essstörungen o.ä., bitte pass auf dich auf während du meine Texte liest. Ich mache das Ganze aus einem Fitnessaspekt heraus und weil ich mich in meiner Haut nicht mehr wohlgefühlt habe, ich kenne mich einfach in einer anderen körperlichen Verfassung. Ich möchte niemandem auf die Füße treten mit dem, was ich schreibe, aber ich wurde zuletzt darauf aufmerksam gemacht.
Falls du einfach Bock hast, meinen Blog zu lesen, dann geht es hier weiter.
Unter der Woche scheint es immer noch okay zu sein, aber zum Wochenende hin eskaliert die Situation vollkommen. Ich tracke nicht, ich esse weil ich Bock habe und nicht weil ich Hunger habe. Am Wochenende mit meinen Sweethearts gab es selbstgemachte Pizzen (komplett selbstgemacht, abgesehen von den Zutaten, ich baue kein Gemüse an). Als es keinen Pizzateig mehr gab, habe ich mit Wraps improvisiert und daraus eine Pizza gemacht, pünktlich zum Mitternachtssnack #snacksnack. Du wunderst dich, was hat das mit dem vorangegangen Teil zu tun? Nun, ich frage mich schon, was wäre wenn ich durchhalten würde? Ich kann’s nicht sagen, weil ich es gerade nicht tue und es fällt mir wirklich wirklich schwer, damit weiter zu machen.
Abends, nachdem das Mittagessen für morgen gekocht ist: Ab ins Bad, erstmal Zahnseide, Zähneputzen, duschen, mit fünf verschiedenen Cremes eincremen, Haare föhnen, anziehen, ab ins Bett - zurück ins Bad, Beißschiene vergessen. Sporttasche packen, generell die Tasche packen. Nochmal schauen, was der morgige Tag so bringt, damit man bloß nichts vergisst, dann endlich schlafen. Morgens klingelt dann der Wecker, aufstehen, Frühstück preppen, dabei das Gewicht der Bestandteile abwiegen, eintragen, dabei Kaffee machen, alle 7000 Sachen mitnehmen, ab durch die Tür und raus. Damit geht der Tag los, bis zum Abend gegen 20/21 Uhr bin ich wieder zuhause und das Ganze wieder von vorne losgeht.
Unter der Woche ist es noch machbar, aber je länger die Woche anhält, desto schwieriger fällt es mir, diese Routine beizubehalten. Während ich unterwegs bin schau ich dauernd auf die Uhr um zu schauen, wann das Timing für das Essen doch am besten ist, wenn ich mal nichts dabei habe muss ich erstmal ewig lange grübeln bis ich mich letztlich doch dazu entschließe, nichts zu kaufen und mein Kaugummi auszulutschen, zuhause wartet doch das gute Essen.
Auch wenn ich auf die #machtdergewohnheit gehofft hatte, es reicht einfach nicht aus. Das Einzige, was mich weiterhin zum Tracken treibt ist mein Ehrgeiz und die Zahlen, die auf der Waage purzeln könnten. Ich versuche es, mit so vielen Sporteinheiten wie nur möglich zu kompensieren, aber der Sport ist derzeit nur da, um die Kalorien für das Abendessen zu erlauben. Außer beim Zumba, da habe ich echt Spaß, einfach mal ne Stunde abzuspacken.
Ich bin es leid, jede Mahlzeit eintragen zu müssen, meinem Bruder beim KFC essen zuzuschauen, bei jedem Happen nochmal zu überlegen, ob das fördernd ist oder nicht. Gleichzeitig ziehe ich meine Klamotten an und denke mir „Das kannst du besser.“ Ich habe keine Lösung dafür, aber der Ehrgeiz treibt mich weiter, wie so oft in meinem Leben, weshalb ich es wahrscheinlich auch so leid bin, weil ich es immer aufrecht erhalten muss, in jeder Lebenslage.
Keine Sorge, es geht mir emotional schon gut, aber ich weiß einfach nicht wie ich das alles vereinbaren soll.
Tipp der Woche: truefruits smoothies, omg es gibt’s mit einem Kölsch Design ist das cute!!!!
1 Kommentar
Wenn ich das lese, sehe ich, dass Du immer noch nach den Spielregeln spielst. Ich gebe eine Einheit Fleiß hinein und bekomme eine Portion Arbeit fertig.
Die Welt interessiert sich nicht, wie die Wurst auf den Teller kommt. Hauptsache sie schmeckt und lieber eine Wurst mehr als weniger!
Kleinen Hebel bewirken manchmal weitaus mehr als das ganze Schiff umzumanövrieren.
Verkaufe Dich gut, und gib Deinen Kumpanen Zuckerbrot und Peitsche 😉
Erfolg muss nicht unbedingt in der Karriere begründet sein. Du hast viele Interessen und Talente, die Du noch für Dich entdecken wirst, wenn Du Zeit findest…
Manchmal ist das größte Talent ein großer Lachsack zu sein… wer kann das schon?
Du weißt, wenn wir zuhause über Wirtschaft reden, dass Du manchmal außen vor bist und Fragezeichen in deinen Augen hast…obwohl das dein Themengebiet sein sollte. Aber wir haben hier Experten sitzen, die leider alles wissen…
Du kannst sehr einfach mit Menschen in Kontakt kommen, hast einen sehr großen Freundeskreis (auch wenn ich persönlich die Meisten als friendly als friend sehe), bist chatty, charming. Wenn Dir das mal bewusst wird, wirst du verstehen, dass Du mehr Qualitäten hast als viele andere Menschen. Jetzt musst Du Dir überlegen, wie Du das einsetzen willst 😉
Zum Thema Disziplin sage ich nochmal: Du hast im Moment keine. Keine Sorge. Ich auch nicht.
Abnehmen ist die simpelste Angelegenheit: Mehr Kalorien verbrauchen als Du einnimmst. (Mehr Ausgeben, als Du verdienen kannst).
Nicht mehr, nicht weniger. Siehe nur zu, dass die Nährstoffe i.O. sind.
Cheat-day einmal in der Woche, dann kannst Du auch zu KFC gehen 😛
Mach das mal eine Woche, dann schaue, wie es dir geht.
Kcal zählen ist die Einnahmenseite betrachten, aber vielleicht kannst Du auf der Ausgabenseite noch was tun? Klara Vorteil hätte sicherlich eine Idee…