Wenn man sich früher gewundert hat, was man wird und wo man nun ist? Nun, ich hatte eigentlich nie den perfekten Plan ausgemalt, wo ich in 5 Jahren stehen wollen würde und vieles im Leben ist mir eher zuvor gekommen - es ist immer anders gekommen, als ich es geplant habe. Der Großteil der Menschen (oder insbesondere BWLerInnen) sind darauf gepolt, immer einen Plan haben zu müssen, denn die Unsicherheit bringt einen um. Nicht zu wissen, wie der morgige Tag aussieht - Katastrophe!
Vor einer Woche habe ich noch die anstehende Klausur vor Augen gehabt. Zu dem Zeitpunkt wurde ich noch von meinem Herzblatt gefragt, ob wir bowlen gehen. Hätte man mich damals im Bachelor in der Klausurenphase danach gefragt, dann hätte ich die Antwort direkt verneint und wäre zurück in die Bibliothek verschwunden. Wenn man dich aber im Nachhinein fragt: „Und, was hast du damals gemacht?“ erinnert man sich eher an den schönen Nachmittag, an dem man endlich einen Spare gespielt hat anstatt die Stunden, die man in der kalten Bibliothek unter Hochdruck die Inhalte in das Kurzzeitgedächtnis prügelt. Wer hätte gedacht, dass Deutschland die Quarantäne ausruft und die Klausur nun abgesagt wird?
Dank der Quarantäne kann ich endlich all das machen, was ich so lange aufgeschoben habe. Meine unten aufgeführte Liste ist vollgepackt mit Dingen und mir wird klar, warum mein Kopf immer woanders ist als im hier und jetzt - weil ich so viel vor habe und nicht weiß, wann ich den ganzen Spaß bewältigen soll! Eine Sache könnte ich mir aus der Bachelorzeit wieder aneignen: sich vor Augen führen, was man im Kopf hat und die Woche entsprechend einteilen, wann man was bewältigen möchte. Sicherlich habe ich eben gepredigt, dass man nicht alles Takten kann. Nichtsdestotrotz weiß man dass Donnerstags um 18:45 in der UniSport Turnhalle normalerweise Zumba stattfindet, also werden alle Aktivitäten um diesen Block gelegt, nicht andersrum. Es handelt sich zum einen um Prioritäten setzen, zum anderen stresst man sich weniger wann man was macht. Als Studierende scheint dies ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, aber nichts ist komplett unmöglich (danke Toyota). Wenn es dann schief läuft, #queserasera. Man kann nicht davon ausgehen, dass alles so passieren wird, morgen kann ganz anders kommen als man denkt. Fun fact: Als ich klein war, purzelte ich zu #queserasera im Wohnzimmer durch die Gegend, weil meine Eltern mir die Oldies angeschmissen haben und ich unendliche Freude daran hatte. Anbei einfach weil's süß ist noch ein Foto von mir zu der #oldpicturechallenge.
Dank Corona habe ich meine Lebensmittelvorräte aufgefüllt und es warten viele selbstgekochte Gerichte auf mich! Zuvor habe ich nach langer Zeit wieder Plow und Lachs-Risotto gekocht. Morgen stehen selbstgemachte Kartoffel- und Karottenpommes an, Nudeln mit einer Thunfisch-Oliven Tomatensauce stehen noch für die Woche auf dem Plan. Abgesehen davon habe ich meinen Sportplan aufgefrischt, dazu hat die gute Dame von @blogilates sowie weitere Fitness-InfluencerInnen Quarantäne-Workout Pläne zur Verfügung gestellt, die sich wirklich sehen lassen können. Auch spannend finde ich: Bei den Influencern merkt man schnell, wer sich ein selbstständiges Standbein neben seinen alltäglichen Stories und den ganzen Reisen aufgebaut hat und wer nun verzweifelt nach Aufträgen sucht. Doch was auch merkt: einige finden gerade jetzt wieder back to the roots zu den Dingen, die sie damals berühmt gemacht hat und das ist auch ein ganz schöner Schritt zu sehen, dass sie diese Seite nicht verloren haben. Mag ein komischer Vergleich sein, aber man liest mittlerweile wie sich die Erde und die Natur erholt, während die Menschheit sich endlich aus ihren Gelegenheiten heraushält. Das einzige was mich wirklich bedrückt an dieser Krise ist, dass KleinunternehmerInnen und MittelständlerInnen, die jahrelang hart an ihrem Business gearbeitet haben jetzt auf einen Scherbenhaufen ihres Ehrgeizes schauen. Dies tiefergehend zu recherchieren wird wohl noch auf meine Liste gesetzt.
Unterm Strich muss ich für meinen Teil sagen, dass ich dankbar für die gewonnene Zeit bin, die wir aus der ganzen Krise ziehen können und verstehe die Leute nicht, die sich tatsächlich darüber beschweren, dass man rausgehen will. Ich habe das Gefühl, dass die Leute, die ausgerechnet jetzt meinen, rausgehen zu müssen, nicht wissen, wie man sich alternativ anders beschäftigen kann. All die Pläne die man immer auf später geschoben hat - jetzt ist endlich später! Nutzt die Zeit und macht euren Shit! Wusstet ihr eigentlich, wo ihr in 5 Jahren stehen wolltet? Habt ihr das Ziel erreicht?
Nun entschuldigt mich, mein French Toast, in Ahornsirup triefend, erwartet mich in all seiner Schönheit. Bleibt gesund und stark <3!
Tipp der Woche: FaceTime Workouts mit den Liebsten! Stay away from all of them! Social Distancing is real!
1 Kommentar
Awwww was ein zuckersüßes Foto!!!!