Woche 28-30: #halbsoschlimm

Woche 27: #dessert
April 19, 2020
Woche 31 – 34: #whenindoubtstretchitout
Juni 16, 2020

Woche 28-30: #halbsoschlimm

Okay, mir war bewusst, dass ich einige Wochen offen habe, aber dass es plötzlich drei Wochen sind? Upsi sorry! Insbesondere nun, nachdem ich sogar eine kleine Fanbase für meinen Blog gewinnen konnte, kam der Alltag wie ein D-Zug und überrollte mich vollständig. Einige Konflikte, die mich belasteten, daher dreht sich heute alles um #halbsoschlimm. Es ist etwas passiert, und man fängt an die Sache zu bedenken, die Bedenken werden immer größer, sodass man in die Spirale des Überdenkens eingesogen wird. Man überdenkt so sehr, dass man gar nicht mehr weiß, was das eigentliche Problem war. Genauso aber gibt es Momente, an denen man weiß, dass man sich mit dem Konflikt auseinandersetzen müsste, man es aber nicht macht, weil man weiß, dass es richtig schlimm wird. So richtig schlimm. Herzlich willkommen in meiner Welt.
Konflikt Nummer 1: Es wurde Kritik an mir geäußert und ich muss gestehen, ich nehme mir sowas immer sehr zu Herzen, da ich nie jemandem auf die Füße treten will. In meinem Kopf habe ich diesen Kritikpunkt so sehr aufquellen lassen, sodass ich an den Punkt gelangt bin zu glauben, dass ich eigentlich nur ein Witz bin und der Person nichts bedeute. Das ist aber alles nur in meinem Kopf. „Sheila, reiß dich zusammen, das stimmt nicht.“ Vielen Dank an die Vernunft, die kam wie gerufen. Okay, es stimmt, die Person mag mich (sogar ziemlich gerne wenn ich das mal so behaupten darf hihi Küsschen an dich Großer <3). Was ist bloß los mit dir? Stop. Erstmal durchatmen. Es ist nur #halbsoschlimm. Im Endeffekt habe ich es meinem Menschen gesagt, dass ich echt damit zu kämpfen hatte, aber ich noch nicht mal eine Entschuldigung brauche, denn die Kritik war angebracht. Jedoch will ich, dass dieser innerliche Kampf wenigstens anerkannt wird, damit mein Gegenüber weiß, dass ich mir wirklich Mühe gebe, mich zu bessern. Zu dem Punkt muss ich anmerken, dass Damen leider tatsächlich dazu tendieren, in verschiedenen Zyklusphasen hart von unseren Hormonen beeinflusst werden, sodass sich unsere Wahrnehmung in den verschiedenen Zyklusphasen komplett verzerrt. Daher liebe Männer, herzlichen Dank für die Geduld wenn wir mal wieder nicht wissen was los ist. Aber bitte nicht als Argument nutzen um uns in die Scheiße zu reiten, denn wir können auch nichts dafür. Bitte die Gefühle ernst nehmen und seid bitte vernünftiger als wir und agiert lösungsorientiert, während wir mal verwirrt durch die Gegend schwirren sollten. (Ist was übertrieben, aber ihr wisst was ich meine. Bitte seid an diesem Punkt nicht beleidigt, ich spreche nur aus meiner eigenen Erfahrung.)
Konflikt Nummer 2: Jemand, der mir sehr nahe steht, hat einige sehr gemeine Aussagen getroffen und ich habe dies zuerst runtergespielt, weil ich eine junge, unabhängige Frau bin, die sich sowas nicht gefallen lassen muss! Also war die Devise: einfach aus dem Weg gehen. Physisch sowie psychisch, dank Quarantäne locker flockig getan! Naja fast. Die Person fing an, mich täglich mehrmals über der Videocall Funktion zu erreichen, ich war allerdings auf der Flucht! Mit den Wochen wurde mir jedoch bewusst, dass diese Aussagen mehr waren, sie haben mich zutiefst verletzt. Dennoch habe ich es noch nicht eingesehen, mit der Person darüber zu sprechen, denn das würde doch so viel Zeit in Anspruch nehmen, viel zu aufwändig, würde sie nicht einsehen, ist doch nicht nötig … oh doch, es ist nötig. Egal wie es ausgeht, man muss wohl dem Gegenüber sagen, dass es einen so sehr erschüttert hat und dass die Person doch darauf achten sollte, was sie von sich gibt! Also zack, Tagebuch raus, erstmal noch den Jahresrückblick 2019 zu Ende geschrieben, weil ich so gerne vor den wichtigen Sachen prokrastiniere, und nun geht’s ins Eingemachte. Wenn man eine Wunde hat und so tief reindrückt, um herauszufinden, wo es genau auf den Punkt weh tut, dann ende ich damit, heulend einzuschlafen. Am nächsten Tag habe ich als erstes To-Do angesetzt, dieses Telefonat zu führen und als es soweit war habe ich fast kein Wort hervorgebracht, weil ich keine Luft mehr bekommen habe vor Schluchzern. Ich bin froh darüber, dass die Person an der anderen Leitung geduldig war, mir zuzuhören, denn es fiel mir selbst schwer, das Gespräch strukturiert zu gestalten sowie die richtigen Worte zu finden. Aber irgendwie habe ich es gepackt, und es war #halbsoschlimm.. Schlimmer waren die Wochen zuvor, es in sich hineinzufressen und passiv-aggressive Gespräche zu führen. Im Endeffekt war es sogar richtig toll, ich war selten so befreit.
Das Mantra "it's not as bad as you think it is" hat mich durch die letzten Wochen getragen. Klar, ich schreibe gerade über die Vergangenheits-Sheila, die so dumm war und einfach hätte mit der Sprache herausrücken sollen - aber wisst ihr was? Ich werde das wahrscheinlich wieder und wieder tun, denn egal ob Vergangenheit oder Zukunft, ich bin ich und ich mache dumme Sachen. Aber wenigstens habe ich gelernt, ab einen gewissen Punkt darüber zu reden, versprochen.

Im Übrigen hatte ich Geburtstag (yay, danke für die Glückwünsche!) und es war toll. Ich wurde den ganzen Tag bekocht und es gab viel Essen, Kuchen und Gelächter. Das war die Hauptsache, so eine Quarantäne-Party ist klasse. Außerdem haben mich ein paar Sweethearts mit zwei Päckchen überrascht, es war einfach toll, danke nochmals. Die letzten Jahre habe ich immer so groß gefeiert und habe kaum was mitbekommen, nun habe ich mich aufgrund der Situation beschränken müssen, aber das war mal echt eine schöne Abwechslung im Gegensatz zu den großen Feten, die ich bislang geschmissen hatte. Auch witzig, aber vielleicht werd ich allmählich alt, haha. Doch ist mir bewusst geworden, dass es eigentlich ein komisches Konzept ist, dieser Geburtstag. Du wirst auf die Welt gesetzt und an dem Tag, an dem sich dieser jährt, wirst du gefeiert, obwohl andere dafür verantwortlich sind. Also habe ich dieses Jahr einfach auch mal danke an all die Menschen gesagt, die in meinem Leben sind und an mich gedacht haben. Denn das ist absolut nicht selbstverständlich, dass sie an dich denken und mit dir das gesamte Jahr über so viel Liebe, Verständnis und Freude teilen. Daher danke ich auch dir, dass du gerade hier bist und das liest, denn das zeigt, dass du gerne Teil meines Lebens bist. Und ich bin ebenfalls dankbar, dass mich keiner in so komische Instagram Stories gepackt hat und mich gefeiert hat - das ist ein komischer Trend. Das geht nur mich und dich was an, nicht noch deine restliche Freundesliste, die mich nicht kennen. Dann gratulier mir lieber persönlich… Wie seht ihr das?

Da ich nun so viel zum Leben erzählt habe, versuche ich es mit einem Wettupdate: Sportlich läuft es eigentlich ganz gut, die Corona Workout Sessions sind immer noch aktiv und wir werden mittlerweile so fit, dass die Videos uns zum Teil unterfordern. Jedoch sind durch die ständigen HIIT Workouts meine Kraftreserven gelegentlich ausgeschöpft, sodass ich echt mal ne Pause brauche und mich super erschöpft fühle. Daher gibt es gelegentlich Yoga Sessions, um mich zu regenerieren. Ich glaube aber, mein Rücken hat u.a. Fortschritte gemacht! Bzgl. des Essens … naja, immer noch eine Flaute. Wir übertreiben es in der WG komplett mit einem Masterpiece nach dem anderen, es gab zuletzt noch frittierte Frühlingsrollen, die waren einfach unfassbar geil. Aber wenn man jeden Tag frittierte Frühlingsrollen in Aussicht hat, dann wird das leider nichts mit dem Gewinn der Wette! Ich bin noch auf der Suche nach dem passenden Ernährungsstil für mich, ich ahne allerdings, dass es wieder mit dem Kalorienzählen losgehen muss. Ich hatte ein Konzeptt gefunden, bei dem man das Essen nach dem Handballen abschätzt. Bestimme Lebensmittel dürfen nur einen halben Handballen betragen, andere dürfen einen Ganzen ausmachen. Habt ihr noch Ideen? Es wäre genial <3.
Das war’s erstmal, morgen ist Muttertag - aber das ist echt einfach kommerzieller Shit. Liebt eure Eltern jeden Tag, denn ohne sie gäbe es euch nicht. Auch wenn sie mal nervig sind.
Küsschen an alle!

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